Was sind Microgreens?

Microgreens sind junge, essbare Pflanzen, die in einem sehr frühen Wachstumsstadium geerntet werden – genauer gesagt nach dem Erscheinen der ersten echten Blätter, die sogenannten Keimblätter. Im Gegensatz zu Sprossen, die vor der Ausbildung von Blättern verzehrt werden, entwickeln Microgreens bereits ihre ersten kleinen Blätter und bieten so eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen, Texturen und Farben. Sie sind etwa 5 bis 10 cm hoch und können aus einer Vielzahl von Gemüsesorten, Kräutern oder Getreidearten gezogen werden. Zu den beliebtesten Microgreens gehören Brokkoli, Kresse, Radieschen, Rucola, Koriander und Sonnenblumen.

Die Geschichte der Microgreens

Obwohl die Verwendung von Keimlingen in der Küche neu erschien, war der Anbau und Verzehr junger Pflanzen seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen verbreitet. In der traditionellen chinesischen Medizin und der indischen Ayurveda-Lehre wurden die heilenden Eigenschaften junger Sprossen und Pflanzen bereits vor langer Zeit geschätzt. Auch in Europa und im Nahen Osten wurden seit Jahrhunderten Keimlinge und junge Pflanzen in der Küche verwendet, wenn auch nicht so systematisch und gezielt wie heute bei den Microgreens.
Heute sind Microgreens ein fester Bestandteil in vielen Küchen weltweit. Sie sind nicht mehr nur ein exklusives Produkt der gehobenen Gastronomie, sondern finden auch Einzug in die alltägliche Küche von Menschen, die Wert auffrische, nährstoffreiche und nachhaltige Lebensmittel legen.

Microgreens für deine Gesundheit

Microgreens haben in den letzten Jahren wegen ihrer herausragenden gesundheitlichen Vorteile große Aufmerksamkeit erlangt. Sie gelten als wahre Nährstoffbomben, die auf kleinstem Raum eine hohe Konzentration an essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen bieten. Obwohl sie klein sind, können Microgreens einen erheblichen Beitrag zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung leisten.
Durch ihre hohe Nährstoffkonzentration können Microgreens helfen, Nährstofflücken in der täglichen Ernährung zu schließen, insbesondere bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, ausreichend Obst und Gemüse zu konsumieren.
Ein besonders bemerkenswerter Aspekt der Microgreens ist ihr hoher Gehalt an Antioxidantien. Antioxidantien sind Verbindungen, die freie Radikale neutralisieren und so den Körper vor oxidativem Stress schützen. Oxidativer Stress steht in Zusammenhang mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neurodegenerativen Krankheiten und Krebs. Brokkoli-Microgreens sind zum Beispiel besonders reich an Sulforaphan, einem starken Antioxidans, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und nachweislich das Krebsrisiko verringern kann. Auch Radieschen- und Rucola-Microgreens enthalten hohe Mengen an Glucosinolaten, die ebenfalls für ihre krebshemmende Wirkung bekannt sind.

Die Anwendung von Microgreens in der Küche

Trotz ihrer geringen Größe stecken Microgreens voller Geschmack. Ihre Aromen sind oft intensiver als die der ausgewachsenen Pflanzen, aus denen sie hervorgehen. Das liegt daran, dass die jungen Pflänzchen in ihrem frühen Wachstumsstadium eine hohe Konzentration an ätherischen Ölen und sekundären Pflanzenstoffen aufweisen. Diese Stoffe tragen nicht nur zum unverwechselbaren Geschmack bei, sondern machen Microgreens auch zu einem wertvollen Bestandteil für die Gesundheit. Radieschen-Microgreens beispielsweise bringen eine scharfe, pfeffrige Note, während Koriander-Microgreens frische, zitronige Aromen hinzufügen. Sonnenblumen-Microgreens wiederum verleihen Gerichten einen milden, nussigen Geschmack. Durch die Vielfalt der verfügbaren Microgreens können Köche und Hobbyköche kreativ werden und Geschmackskomponenten miteinander kombinieren, um einzigartige Gerichte zu kreieren.
Die Bedeutung von Microgreens in der Küche erstreckt sich weit über ihre Funktion als dekoratives Element hinaus. Sie bieten intensive Aromen, vielseitige Einsatzmöglichkeiten und einen enormen gesundheitlichen Mehrwert.